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30 Jahre Wohnstätte "Villa Heine" - Große Gartenparty zum Jubiläum

Die Matthias-Claudius-Haus-Stiftung in Oschersleben hat in der vergangenen Woche das 30-jährige Bestehen der „Villa Heine“ als Wohnstätte gefeiert. Rund 80 Gäste sind der Einladung zu dem Fest am 9. Mai gefolgt, das bei schönstem Frühlingswetter im villaeigenen Garten stattfinden konnte. Das 120 Jahre alte, repräsentative Gebäude steht an der Breitscheidstraße und ist mit dem Werkstattgelände im Neubrandslebener Weg verbunden. Für 21 Menschen mit Behinderungen ist die sanierte Villa samt dem angeschlossenen „Langhaus“ das lieb gewordene Zuhause. Bis 1990 dient die Villa dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR als Kreisdienststelle. „Hier wurde feste gespitzelt“, berichtet der pädagogisch-diakonische Leiter Axel Gutsche aus den Erinnerungen des damaligen Geschäftsführers Christoph Warweg. Vor der Villa haben die protestierenden Menschen 1989 gestanden und „Stasi, raus, Stasi raus!“ gerufen. Der Rest ist Geschichte.
Nach der Wiedervereinigung wird parallel zur Übereignung des alten NVA-Geländes an die Matthias-Claudius-Haus-Stiftung mit den Planungen für ein Wohnheim begonnen. 1993 gibt es die Genehmigung für den Umbau, inzwischen hat die Villa schon längst wieder eine große Sanierung samt neuem Brandschutzkonzept hinter sich. „Das ist hier ein sehr besonderes Wohnen“, sagt Claudiushaus-Geschäftsführerin Doreen Schnee. „Es ist wie in einer WG und ich freue mich, dass mit Michael Ganser und Martin Dworzak noch zwei Bewohner des Erstbezugs bei uns sind.“ Drinnen atmet das Haus mit seiner geschwungenen Holztreppe und den bleiverglasten Schmuckfenstern im Treppenhaus den Charme längst vergangener Zeiten. Benannt ist die heutige „Villa Heine“ übrigens nach Elfriede Heine. Sie ist die Tochter des ehemaligen Landrats, der 1933 von den Nationalsozialisten abgesetzt wurde. Nach der Wende bekam sie die Villa samt Grundstück vom Staat zurück und beschloss, alles der Stiftung zu schenken.
16.05.2025