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Neue Kuratoriumsvorsitzende: „Das erste Mal seit langem wieder Ja gesagt.“

Ein Kuratorium beaufsichtigt und berät. Eine wichtige Aufgabe. Dem Aufsichtsgremium der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung Oschersleben steht nun eine engagierte Frau vor.

Erika von Knorre sagt, sie habe „lange gekämpft.“ Aus verschiedenen Gründen. Sie hat bereits mehrere Ehrenämter auf den Schultern, kümmert sich jeden Tag um ihre über 100-jährige Schwiegermutter, genießt eigentlich ihren „Unruhestand“ und war nach einem erfüllten Arbeitsleben auch ganz froh, aus der ersten Reihe herausgetreten zu sein. „Mit der Bereitschaft zum Kuratoriumsvorsitz habe ich seit langem mal wieder Ja gesagt“, betont die 66-Jährige und muss lachen. „Aber ich habe nicht sofort zugesagt. Als die Anfrage kam, habe ich als erstes das Gespräch mit meinem Mann gesucht.“ Von ihm gestärkt, wird von Knorre am 14. November des Vorjahres an die Spitze des Aufsichtsgremiums der Oscherslebener Matthias-Claudius-Haus-Stiftung gewählt. Die Arbeit im Kuratorium kennt sie seit 2007, nun hat sie zum ersten Mal eine Sitzung geleitet. Von Knorre sagt über ihre aktuell vier Mitstreiter, die allesamt Männer sind: „Wir sind eine gute Truppe.“ Die Neuwahl war nötig geworden, weil der langjährige Kuratoriumsvorsitzende Manfred Pacho im vergangenen Sommer nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben war.

Erika von Knorre ist in Mecklenburg-Vorpommern geboren und verbrachte ihre Kinderund Jugendzeit in Stralsund. Teile ihrer Familie leben immer noch dort. Sie geht erst in die Lehre und dann nach Görlitz, um dort Informationsverarbeitung zu studieren. Dann kommt sie nach Magdeburg, um im Wohnungsbaukombinat in der Projektierung zu arbeiten. Dort lernt sie ihren Mann kennen. 1979 heiraten die beiden und leben seitdem gemeinsam in Oschersleben. 1994 wechselt von Knorre ins kirchliche Verwaltungsamt nach Halberstadt, wo sie 1996 Amtsleiterin wird und es bis zu ihrer Altersteilzeit im Jahr 2016 bleibt. „Das war eine sehr intensive Zeit“, sagt die zweifache Mutter. „Ich habe viel gearbeitet, war kaum zu Hause.“ Als das „Arbeitstier“ in den Ruhestand geht, treibt das der Familie, Freunden und Bekannten einige Sorgenfalten auf die Stirn. „Das konnten sich andere für mich gar nicht vorstellen. Aber ich habe mich nie in ein Loch fallen sehen.“ Die 66-Jährige ist ehrenamtlich stark engagiert, unter anderem in der Stiftung Diakonissenhaus Bethanien und im Finanzausschuss der Kirchengemeinde. Und dann ist da noch ihre Familie, ihr Garten - und ab und zu ein gutes Buch. Ein gutes, engagiertes und durchaus erfülltes Rentnerdasein.

31.01.2020