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Abstand und Abtrennungen - Werkstätten wieder im Vollbetrieb

Trennwände wie diese wurden in den Arbeitsbereichen aufgestellt.
Trennwände wie diese wurden in den Arbeitsbereichen aufgestellt.

Mundschutz, Abstand und Abtrennungen: In den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung in Oschersleben wird seit 6. Juli wieder im Vollbetrieb gearbeitet. Um die geltenden Corona-Regeln bestmöglich einhalten zu können, wurden die Arbeitsbereiche beispielsweise in der Werkstatt „Neubrandslebener Weg“ auch auf solche Räumlichkeiten ausgedehnt, die eigentlich anderen Zwecken dienen. So wird jetzt auch im Grünen Haus, in dem sonst die Senioren betreut werden, gearbeitet. Gleiches gilt für Räumlichkeiten im Förderbereich. „Wir haben die Gruppen verkleinert und versucht, alles so gut wie möglich auf Abstand zu bringen“, berichtet Werkstattleiter Dirk Belling. Selbstgebaute Trennwände, etwa in den Montagebereichen, sorgen zusätzlich für mehr Schutz vor Ansteckung mit dem Coronavirus. Im Innen- und Außenbereich darf sich nur im „Einbahnstraßenverkehr“ bewegt werden, was mit Symbolen auf dem Boden verdeutlich wird. Wenn es geht, wird an den Arbeitsplätzen ein Mund-Nasen-Schutz getragen. Was für Besucher ohnehin Pflicht ist, kann im Arbeitsalltag aber nur bedingt umgesetzt werden. „Wir müssen den Beschäftigten jeden Tag aufs Neue die Ängste nehmen“, sagt Belling. „Das Engagement der Kollegen ist da absolut lobenswert.“

Geschäftsführer Michael Lange weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass man deutlich „nach oben“ kommuniziert habe, dass es bei voller Besetzung nicht machbar ist, alle Corona-Regeln einzuhalten. „Wir geben uns die allergrößte Mühe, aber es ist im Grunde ein Ding der Unmöglichkeit“, sagte er. „Auf diese Schwierigkeiten haben wir immer wieder hingewiesen.“ Besonders gefährdete und ältere Menschen mit Behinderungen werden deshalb weiter in ihrem Wohnumfeld betreut und besuchen noch nicht wieder die Tagesförderung der Werkstatt. Das gilt aktuell unter anderem für alle, die im Ralf-Triller-Haus wohnen. Die allgemeine Auftragslage in den Werkstätten hat sich coronabedingt ebenfalls verändert. „Es sind Aufträge weggebrochen, weil auch ein Teil unserer Kunden in Kurzarbeit war oder immer noch ist“, erklärt Belling. Außerdem würden einige Sortimente momentan nicht nachgefragt, weshalb Zuarbeiten ruhen. Ertragseinbußen sind da nur logisch, was wiederum geplante Investitionen verhindert. „Wir hatten einen Investitionsplan, aber den können wir nur noch sehr verhalten umsetzen“, sagt Lange. Geld für neue Maschinen wird beispielsweise aktuell an anderer Stelle benötigt, etwa für die Werkstattlöhne der behinderten Beschäftigten, die aus den Produktionserlösen kommen. „Der normale betriebswirtschaftliche Kreislauf ist unterbrochen“, so Lange.

22.07.2020