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Porträt: Markus Jacobi ist neuer Leiter am Werkstattstandort "Am Pfefferbach"

Die Matthias-Claudius-Haus-Stiftung in Oschersleben betreibt zwei Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM). Der Standort „Am Pfefferbach“ hat jetzt einen neuen Leiter. Markus Jacobi ist ein Umtriebiger, der das Flipchart und das Schlagzeug liebt.

Markus Jacobi blättert Seite für Seite auf dem Flipchart um. Er hat sie teilweise eng beschrieben, hat Schlagwörter mit Pfeilen verbunden, hat wichtige Gedankengänge rot unterstrichen und Übersichten und Listen angelegt. Beim Blättern muss er lachen. „Das bin ich. Ich denke gerne in Prozessen“, sagt der 45-Jährige, der seit 1. November des Vorjahres den Werkstattstandort „Am Pfefferbach“ der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung in Oschersleben leitet. „Ich durchdringe gern alles. Und ich verändere gern.“ Wenn der zweifache Familienvater Sätze wie diese sagt, dann will er das keinesfalls als Drohung verstanden wissen. Vielmehr will er damit ausdrücken, dass er ein Macher ist. Ein Umtriebiger, der sehr froh und stolz ist, dass er nach gut zweieinhalb Monaten bereits voll und ganz an seiner neuen Arbeitsstelle angekommen ist. Über sein Team sagt er: „Ich habe hier ein super Faustpfand vorgefunden. Wir können so viel. Ich möchte jetzt rausarbeiten, was wir richtig gut können.“

Mit der Arbeit in einer Behindertenwerkstatt hat er Neuland betreten. „Ich war von 1991 an in einem mittelständischen Unternehmen in Helmstedt beschäftigt, in dem schon mein Vater war“, sagt der geborene Sulinger. Er lernt Maschinenbaumechaniker, sattelt dann zum Maschinenbautechniker auf und klettert die Karriereleiter bis zum Produktionsleiter hoch. In den vergangenen zwei Jahren holt ihn immer wieder das Gefühl ein, etwas Neues machen zu wollen. „Es war die klassische Sehnsucht nach der beruflichen Neuorientierung“, sagt der Mann, der auch Bürgermeister seines Heimatortes Königslutter-Rottorf ist, gern Fußball und Schlagzeug spielt und Freiwilliger Feuerwehrkamerad ist. „Ich habe morgens zur Motivation bei einer Tasse Kaffee im Internet Stellenanzeigen gelesen“, blickt er zurück und schmunzelt. Dabei stößt er irgendwann auf der eigenen Homepage auch auf die Offerte der Stiftung. „Den Gang in die Sozialwirtschaft fand ich sehr reizvoll, zumal wir hier so nah dran an der klassisch harten Marktwirtschaft sind.“ Im Grunde, sagt Markus Jacobi, gibt es keinen Unterschied. In Zukunft will er entwickeln, wie er sagt, und stärker in den direkten Austausch mit dem Kunden treten. „Die Frage ist doch, ob und wie wir etwas noch besser tun können. Beide Seiten müssen wissen, wie der andere tickt.“

18.01.2019