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„Viel zu kurz“ - Landtagsabgeordnete zu Gast beim „Sozialtag Werkstatt“

Diana Lessmann schaut der Abgeordneten Doreen Hildebrandt über die Schulter.
Diana Lessmann schaut der Abgeordneten Doreen Hildebrandt über die Schulter.

Um nicht immer nur nach Aktenlage und vom Schreibtisch aus entscheiden zu müssen, hat die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten Abgeordnete zum „Sozialtag Werkstatt“ geladen. Die WfbM der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung begrüßte zwei Damen.

„Das war viel zu kurz“, empörte sich Dorren Hildebrandt mit einem Schmunzeln. „Ich hätte gern noch mehr kennengelernt.“ Die 43-jährige Landtagsabgeordnete der Linken besuchte am 15. Juni gemeinsam mit Silke Schindler von der SPD-Fraktion die Matthias-Claudius- Haus-Stiftung in Oschersleben. Ihr Ziel und „Arbeitsort“ war die Werkstatt am Pfefferbach, wo Hildebrandt in der Helmproduktion mithalf. Grund des Besuchs war eine Aktion der Landesarbeitsgemeinschaft WfbM, die vom 6. bis 17. Juni den „Sozialtag Werkstatt“ ausgerufen hatte. Die Stiftung erklärte daraufhin den 15. Juni zu ihrem persönlichen Aktionstag und lud gezielt Landtagsabgeordnete ein. Mit dem Sozialtag sollte erreicht werden, dass sich Mitglieder des Landtags ein Bild von den differenzierten Angeboten und Entwicklungen in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) machen.

Beim anschließenden Gespräch mit Vertretern des Leitungskreises und des Werkstattrats wurde auch der „Knackpunkt“ Bundesteilhabegesetz nicht ausgespart. „Uns drohen die Pauschalisierung und Leistungsgruppen, die es so nicht geben soll“, sagte die Kaufmännische Leiterin, Doreen Schnee. Werkstattleiter Andreas Schulz ergänzte: „Eine Pauschalisierung bei den Entgelten ist schon aufgrund von Individiualisierung im Grunde unmöglich.“ Das Bundesteilhabegesetz liegt aktuell im Referentenentwurf vor. Es soll die Situation von Menschen mit Behinderungen verbessern und die Eingliederungshilfe zu einem modernen Teilhaberecht weiterentwickeln. Auch das Schwerbehindertenrecht wird weiterentwickelt. Die Pläne stoßen im Detail bei den Machern vor Ort auf große Kritik. Sie fürchten Verschlechterungen.

17.06.2016